Durch das Höhenwachstum der Bäume entstehen in einem Waldgarten vertikale Ebenen, die für den Anbau zusätzlicher Nahrungspflanzen genutzt werden können, wodurch sich der Flächenertrag deutlich erhöht. Hier ein paar Beispiele aus meinem Garten:
Kategorie-Archiv:Bäume
Gründung des DeFAF
Heute habe ich in Berlin der Gründung des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF) beigewohnt und war ziemlich beeindruckt von der großen Anzahl kompetenter Menschen, die sich diesem Thema mittlerweile verschrieben haben!
Mit Agroforstwirtschaft wird ein Landbausystem bezeichnet, bei dem auf ein und derselben Bewirtschaftungsfläche Ackerbau, Gartenbau und/oder Nutztierhaltung mit Waldbau kombiniert wird. – Eine Kombination aus Wald- und Gartenbau ist beispielsweise der Waldgarten.
Der Verein setzt sich bundesweit für die Erforschung und Anwendung von Agroforstwirtschaft als nachhaltige, vielfältige, multifunktionale, profitable und landschaftsästhetisch wertvolle Landnutzung ein.
Exkursionsziel Waldgarten
Heute war eine Exkursionsgruppe vom Peace of Land bei mir im Garten zu Besuch. Bei einem ausgedehnten Streifzug durch meine Pflanzungen sind vor allem die reifen Japanischen Wildäpfel gut angekommen: Sie schmecken aromatisch süß und können wie Kirschen gegessen werden – d.h. vom Stiel in den Mund!
Unter den Teilnehmern war auch Tomas Remiarz aus England, dessen Buch „Forest Gardening in Practice“ ich an dieser Stelle gerne empfehle.
Literaturtipps
Als Inspirationsquellen für den eigenen Fruchtgarten (oder als Begleitbücher zu meinem Waldgärtner-Spiel!) möchte ich die beiden folgenden Titel empfehlen:
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten (Leopold Stocker Verlag)
Autor: Helmut Pirc; 416 Seiten; 39,90 €
555 Obstsorten für den Permakulturgarten und -balkon (Löwenzahn Verlag)
Autor: Siegfried Tatschl; 424 Seiten; 34,90 €
Beide Bücher präsentieren die Vielfalt von heimischen Wildfrüchten und exotischen Obstarten. Sie informieren über Standort, Pflege und Vermehrung der Gehölze und beschreiben die Möglichkeiten zur Verwendung und Verarbeitung der Früchte.
Während Pirc zusätzlich eine gute Sortenauswahl zu den einzelnen Arten aufführt, benennt Tatschl direkte Bezugsquellen zu den Pflanzen.
Bezugsquellen für Gehölze
Viele Gehölze, die in meinem Garten wachsen, gehören nicht zum „normalen“ Sortiment einer Baumschule. Daher möchte ich im Folgenden einmal auflisten, wo ich einen Großteil der Bäume und Sträucher erworben habe:
- Deaflora (www.deaflora.de)
- Havelländische Baumschulen (www.havellaendische-baumschulen.de)
- Gartenbaumschule Schneider (www.gartenbaumschule-schneider.de)
- Eggert Pflanzenhandel (www.eggert-baumschulen.de)
- Artländer Pflanzenhof (www.pflanzenhof-online.de)
- Herrenkamper Gärten (www.pflanzenraritaeten.com)
- Rühlemann’s (www.kraeuter-und-duftpflanzen.de)
- Ackerbaum (www.ackerbaum.de)
- Wildobstschnecke (www.wildobstschnecke.de)
- Hortensis (www.hortensis.de)
- Gärtnerei Immengarten (www.immengarten-jaesch.de)
- Raritätengärtnerei Manfred Hans (www.manfredhans.de)
- Flora Edulis (www.floraedulis.de)
- Esveld Baumschulen (www.esveld.de)
Erste Gehölzführung in Fischers Garten
Da meine kleinen Anpflanzungen sich mittlerweile zu ansehnlichen Vorzeigeexemplaren entwickelt haben, konnte ich heute zur ersten offiziellen Führung durch den Waldgarten einladen. Dabei zeigte sich nicht nur der Asiatische Blüten-Hartriegel von seiner besten Seite, …
… auch konnte ich den Teilnehmern die unscheinbare Blüte der Amerikanischen Kakipflaume präsentieren:
Fichtenspitzen & Fichtensamen
Fichten sind nützlicher als man meinen könnte. Sie liefern nicht nur Holz, bieten nicht nur Sonnen-, Wind-, Regen- und Sichtschutz, produzieren nicht nur gesundheitsfördernde Substanzen. Sie geben uns sogar Nahrung!
Heute habe ich zum ersten Mal Fichtenspitzen gesammelt und sie mit Kokosfett, Salz und Honig im Wok gedünstet. Toll!!
Und die Samen, die beim Trocknen aus den Zapfen fallen, sind eine hervorragende Zugabe zum Müsli!
Gilden anlegen
Eine Streuobstwiese anzulegen, bei der Obstbäume verstreut auf einer Wiese stehen, macht vor allem in Verbindung mit Viehhaltung Sinn. In einem Waldgarten bietet es sich hingegen an, vielfältigere Pflanzengemeinschaften (sogenannte Gilden) zu schaffen, bei denen die Bäume in Gemeinschaft mit anderen, nützlichen Pflanzen leben.
Gestalterisch kann man das sehr gut durch Kreisbeete umsetzen, die man um die jungen Gehölze anlegt. Von innen nach außen entstehen dabei drei Ringe:
- der Mulchring (Breite: 1m)
Die Fläche direkt um den Stamm herum wird mit Pflanzenmulch (Rinde, Stroh, Laub), Steinen oder Lebendmulch abgedeckt. - der Staudenring (Breite: 1m)
Hier werden Bodenverbesserer (Gründünger, Tiefwurzler), Aromapflanzen, Ablenkpflanzen oder essbare Stauden eingebracht. - der Ergänzungsring (Breite: 1m)
Hier können Wege verlaufen, Kulturbeete angelegt (vorrangig nach Süden) oder Kleinsträucher (vorrangig nach Norden) eingebracht werden.
Obstbäume veredeln
Gestern habe ich im Gemeinschaftsgarten Peace of Land bei einem Workshop mit Annegret Brall eine Einführung in die Kunst der Obstbaumveredelung erhalten. – Und heute habe ich meinen ersten selbst-veredelten Apfelbaum in den Garten gepflanzt: einen Dülmener Rosenapfel.
Sturmschaden
Gestern Abend zog Sturmtief Xavier über Berlin und Brandenburg hinweg. Dabei knickte in unserem Garten eine Fichte in 4 m Höhe ab. Zum Glück wurde sie von den kräfigen Ästen eines Nachbarbaumes aufgefangen, so dass sie nicht auf unseren Zaun stürzte!
Wie pflanzt man einen Baum?
Hier folgt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung eines Baumes wie ich sie empfehlen kann:
- Pflanzung am besten im Herbst bei frostfreier Witterung vornehmen (85% der Wurzeln wachsen nach dem Laubfall!)
- Je jünger die zu pflanzenden Bäume, desto besser! (kein Wurzelverlust, kein Stützpfahl)
- Verdrehte oder verfilzte Wurzeln ausbreiten, beschädigte Wurzeln entfernen
- Wurzelballen für einige Minuten in Wasser stellen
- Grassoden an Pflanzstelle abstechen + zur Seite legen
- Pflanzloch ausheben:
- doppelt so tief und breit wie Wurzelballen
- obere + untere Erdschichten getrennt voneinander in je 1 Bottich geben
- Untergrund mit Grabegabel lockern
- Baum in Pflanzloch setzen, so dass Veredelungsstelle etwa handbreit über dem Erdboden liegt
- Pflanzloch mit unterer Erdschicht des Aushubs auffüllen; am Baum rütteln, um Hohlräume zwischen den Wurzeln zu vermeiden
- Erde mit Wasser einschwämmen
- Pflanzloch mit oberer Erdschicht auffüllen
- Grassoden umgedreht auf aufgefüllte Erde legen
- evtl. Kompost und Gesteinsmehl / Algenkalk / Holzasche auf Baumscheibe ausstreuen
- Baum gründlich gießen
- Baumscheibe mit Mulch abdecken (z.B. Pappe + Holzschnitzel)
Der Granatapfel
Ein heikles Experiment: Heute habe ich einen Granatapfelbaum gepflanzt! Dabei handelt es sich um eine russische Sorte, die recht kälteresistent sein soll. Trotzdem habe ich die Pflanze ein wenig im Boden versenkt und ihr aus Steinplatten eine kleine „Treibwand“ gebaut, damit sie viel Wärmestrahlung, aber wenig Wind abbekommt. Mal sehen, was aus ihr wird…
Treffen zweier Waldgärtner
Zunächst kannte ich nur sein Buch Naturbauten, später habe ich ihn als Initiator des Minuto-Cash kennengelernt. Heute war er bei mir zu Gast im Garten: Konstantin Kirsch vom Waldgartendorf e.V.!
Ich schätze ihn sehr für seine kreative, pragmatische und erfinderische Art und empfehle an dieser Stelle gerne seine analytisch-kritischen, aber stets erfrischenden Blog-Einträge: www.konstantin-kirsch.de
Fischers Garten im RBB-Fernsehen
Am 22. April war ich mit einem dreiköpfigen Filmteam vom RBB unterwegs zu den dicksten Bäumen Potsdams. Wir besuchten Park Babelsberg, Park Sacrow und Park Charlottenhof und beendeten den 6stündigen Dreh schließlich in meinem Waldgarten!
Der fertige Beitrag wurde dann 5 Tage später in der Sendung „zibb“ gezeigt, während ich dort als VIP-Gast in einem Live-Interview über mein neues Buch Rede und Antwort stehen durfte. Aus der anfangs geplanten Sendezeit von 25 Minuten wurden zwar aus aktuellem Anlass nur 10 Minuten, aber letztlich war ich froh, das Ganze trotz Bindehautentzündung glimpflich überstanden zu haben…
Winterschutz
Als Schutz gegen den Frost reicht normalerweise eine isolierende Laubdecke über dem Wurzelbereich aus:
Bei immergrünen Gehölzen kann es hilfreich sein, sie in einen Wintervlies einzuhüllen. Das dient in erster Linie der Beschattung und soll verhindern, dass ein Saftfluss einsetzt, solange der Boden noch gefroren ist:
Nur ein paar junge, empfindliche Gehölze hause ich mit einer Weidenmatte ein, die ich mit trockenem Laub befülle, so dass das Stämmchen von einer dicken Isolationsschicht umgeben ist: