Kategorie-Archiv:Boden

Projekt „GranDeliSee“

Ich gehöre zu einer Initiative von Menschen aus dem Berliner/Potsdamer Raum, die sich aktuell dafür einsetzen, in Gransee Ackerland zu erwerben, um dort einen Hof für gesundes, nachhaltiges Leben aufzubauen.
Nach den Maßstäben agroforstlicher, regenerativer Landbewirtschaftung sollen dort vielfältige Obstbäume gedeihen, hochwertige Gemüsesorten sprießen, Tiere artgerecht leben, der Boden gesunden und Menschen sich begegnen, ihre natürliche Wesensart entdecken und mit Mutter Erde zusammenarbeiten.
Wer sich von dieser Vision angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, sich an ihrer Realisierung zu beteiligen!
Detailliertere Informationen sind zu finden unter → www.grandelisee.de


Ein absolut empfehlenswerter Film zum Thema „regenerative Landwirtschaft“ ist übrigens Unsere große kleine Farm.


Gärtnern im Quadrat

Heute habe ich ein Quadratbeet – nach Mel Bartholomew – angelegt:

Der Rahmen besteht aus (haltbarem!) Lärchenholz und ist auf jeder Seite 120 cm lang und 15 cm hoch. Er wird mit einem Substrat gefüllt, das sich aus drei Zutaten in gleichen Anteilen zusammensetzt: Komposterde + Kokosfasern + Vermiculit
Schnüre teilen die Fläche übersichtlich in 16 Quadrate à 30×30 cm.
In jedes Quadrat wird eine andere Pflanzenart eingesetzt. Dabei wird darauf geachtet, dass benachbarte Pflanzen jeweils einer anderen Pflanzenfamilie angehören und höhere Pflanzen nördlich von niedrigeren Pflanzen stehen.
Auf einer kleinen Fläche, die von allen Seiten leicht zugänglich ist, entsteht so eine artenreiche Mischkultur auf einem Boden, der viele Nährstoffe enthält, viel Wasser aufnehmen kann, immer locker bleibt und keinen Platz für unerwünschte Beikräuter lässt.

Bokashi herstellen

Eine einfache Methode, hochwertigen, organischen Dünger zu erzeugen, der mit vielfältigen Mikroben durchsetzt ist, ist das Herstellen von „Bokashi“. So werden im Japanischen fermentierte Grünabfälle genannt.

Anders als beim Kompostieren, bei dem organisches Material locker gelagert und regelmäßig belüftet wird, wird das organische Material beim Fermentieren verdichtet und luftdicht (unter Sauerstoffabschluss) gelagert.
Während beim Kompostieren das Material durch Oxidation (also durch Reaktion mit Sauerstoff) zersetzt wird, wobei viel Energie und Nährstoffe verloren gehen (Temperaturen steigen auf 70°C, und 70% des Stickstoffs entweicht), wird es beim Fermentieren durch mikrobielle Vergärung zusätzlich mit Nährstoffen angereichert!

Das sind also gute Gründe, Bokashi selbst herzustellen! Hier folgt eine kurze Anleitung:

  1. Küchenabfälle sammeln
    Alles Organische ist geeignet, sofern es nicht zu grob und holzig ist.
  2. Küchenabfälle in Bokashi-Eimer geben und verdichten
    Zum Verdichten eignet sich gut ein Kartoffelstampfer.
  3. eine Schicht zerkleinerte Biokohle über die Abfälle streuen
    Wenn die Fermentation nicht richtig in Gang kommt, kann man die Kohleschicht zusätzlich mit EMa besprühen.
  4. Eimer luftdicht verschließen
    Der Eimer sollte an einem Ort stehen, wo gleichbleibende Temperaturen herrschen.
  5. Sickerflüssigkeit alle 2-3 Tage ablassen
    Mit Wasser verdünnt, stellt der Sickersaft einen kräftigen Flüssigdünger dar.

Wenn der Eimer voll ist, sollte er noch 3-6 Wochen ruhen. Dann kann das fertige Bokashi auf den Beeten ausgebracht und mit Erde bedeckt werden, wo die Regenwürmer es innerhalb weniger Wochen in Humus verwandeln werden.

Fertiges Bokashi riecht süß-säuerlich, niemals faulig.
Die Oberfläche ist mit einem weißen Geflecht überzogen – die Arbeit fleißiger Aktinomyzeten.

Hier gibt es noch eine etwas ausführlichere Beschreibung des Bokashi-Systems.

Barfußpfad

Nach einem Besuch beim Barfußpark in Beelitz-Heilstätten waren unsere Kinder so inspiriert, dass sie in unserem Fichtenhain selbst einen Barfußpfad angelegt haben – aus allem, was sie im Garten finden konnten: Erde, Sand, Kohle, Schutt, Ziegelsteine, Holzbretter, Stöcke, Fichtenzapfen, Fichtennadeln, Stroh, Moos, Schlamm, Abdeckvlies, Teichfolie…

die neue Attraktion im Garten

Wie pflanzt man einen Baum?

Hier folgt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung eines Baumes wie ich sie empfehlen kann:

  • Pflanzung am besten im Herbst bei frostfreier Witterung vornehmen (85% der Wurzeln wachsen nach dem Laubfall!)
  • Je jünger die zu pflanzenden Bäume, desto besser! (kein Wurzelverlust, kein Stützpfahl)
  • Verdrehte oder verfilzte Wurzeln ausbreiten, beschädigte Wurzeln entfernen
  • Wurzelballen für einige Minuten in Wasser stellen
  • Grassoden an Pflanzstelle abstechen + zur Seite legen
  • Pflanzloch ausheben:
    • doppelt so tief und breit wie Wurzelballen
    • obere + untere Erdschichten getrennt voneinander in je 1 Bottich geben
  • Untergrund mit Grabegabel lockern
  • Baum in Pflanzloch setzen, so dass Veredelungsstelle etwa handbreit über dem Erdboden liegt
  • Pflanzloch mit unterer Erdschicht des Aushubs auffüllen; am Baum rütteln, um Hohlräume zwischen den Wurzeln zu vermeiden
  • Erde mit Wasser einschwämmen
  • Pflanzloch mit oberer Erdschicht auffüllen
  • Grassoden umgedreht auf aufgefüllte Erde legen
  • evtl. Kompost und Gesteinsmehl / Algenkalk / Holzasche auf Baumscheibe ausstreuen
  • Baum gründlich gießen
  • Baumscheibe mit Mulch abdecken (z.B. Pappe + Holzschnitzel)
beim Einschwämmen der unteren Erdschicht

Kon-Tiki

Wie in diesen Artikeln hintergründig beschrieben, habe ich nun aus unserem Feuerplatz eine Feuergrube (einen sogenannten Erdkontiki) gemacht. Dazu wird der Boden trichterförmig ausgehoben:

Das zu verbrennende Material wird in der Mitte der Grube aufgeschichtet und dann von oben angezündet:

Bevor das Brennmaterial zu Asche wird, wird das Feuer mit Wasser gelöscht:

Und auf diese Weise hat man eigene Pflanzenkohle hergestellt, die man vor allem bei sandigen Böden gut zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit einsetzen kann!

Experiment Kartoffelfeld

Heute habe ich ein neues Kartoffelfeld angelegt. Doch anstatt die Wiesenfläche umzugraben, habe ich sie mit Pappe ausgelegt und die Kartoffeln einfach darauf gelegt:

Anschließend habe ich sie mit einer dicken Schicht Stroh abgedeckt (sie dürfen kein Sonnenlicht bekommen!) und darüber etwas Erde aufgetragen.

Ergebnis: Die Kartoffeln wachsen mit Pappe und Stroh ebenso gut wie die Kartoffeln auf dem umgegrabenen Vergleichsfeld dahinter!

Hochbeet

Mit Hilfe einer defekten Wassertonne lässt sich schnell ein kleines Hochbeet errichten! Hier folgt eine kurze Anleitung.

Zunächst habe ich den Boden aus der Tonne herausgesägt und ein kleines Loch ausgegraben, so dass die Tonne stabil darin stehen kann:

Den Untergrund habe ich dabei mit einem Gitter ausgelegt, damit keine Mäuse von unten in das Beet eindringen können:

Anschließend habe ich die Tonne schichtweise mit den folgenen Materialien befüllt:

1. grobes Holzmaterial
2. umgedrehte Grassoden (die vom Aushub)
3. Laub
4. Holzkohle
5. Pflanzerde

Jetzt können die Tomaten darin gedeihen:

Mulchen mit Pappe

Der Gartenbereich unter der alten Ulme wurde bislang vollkommen von Brennnesseln und Gräsern eingenommen. Da ich ihn ein wenig kultivieren möchte, aber weder Lust habe, das ganze Grünzeug auszugraben, noch gewillt bin, die natürliche Schichtung der Mikroorganismen im Boden zu zerstören, wende ich eine energiesparende und bodenschonende Methode von Sepp Holzer an: Pappkartons auf dem Boden auslegen und sie mit etwas Rindenmulch oder Erde bedecken.

Fertig. Den Rest erledigen die Bodenorganismen.

Zwei Jahre später werden die Pappe und die abgedeckten Pflanzen vollkommen verrottet und zu Humus geworden sein.

Und drei Jahre später wird sich hier zu meiner großen Überraschung ein Erdbeerfeld erstrecken – angelegt von fleißigen Gartenschnecken!

Die Feige

Aus einem Feigen-Steckling von den Sanssouci-Terrassen ist mittlerweile dieser kleine Strauch geworden, den ich heute in einen kleinen Krater vor die warme Südwand des Schuppens gesetzt habe:

Echte Feige (Ficus carica)

Den Krater habe ich mit Abdeckvlies ausgelegt, damit sich das Gras darunter in gute Gartenerde verwandelt.

… Und einige Jahre später wird der Strauch uns viele, leckere Früchte schenken:

Humusaufbau durch Trockentrenntoilette

Einen Waldgarten (also eine Mischkultur) anzulegen ist eine gute Methode zur Steigerung der Bodengesundheit: Da jede Pflanzenart für ihre eigene Bakterienflora sorgt, fördert die Artenvielfalt über dem Boden gleichzeitig die Artenvielfalt im Boden.
Das mikrobielle Bodenleben zu hegen sollte immer die Prämisse eines permakulturellen (also auf Dauerhaftigkeit angelegten) Gartens sein. Dazu kann man auch beitragen, indem man aufs Klo geht.
Natürlich nicht dadurch, dass man seine wertvollen Ausscheidungen mit Hilfe von Trinkwasser durch Rohrleitungen fortspült, sondern dadurch, dass man dem Boden zurückgibt, was man ihm zuvor entnommen hat. Das geht am besten mit einer Trockentrenntoilette – wie dieser.

Unser Sohn inspiziert das neue Toilettensystem.

Wie der Name verrät, werden hierbei die flüssigen und festen Erzeugnisse voneinander getrennt aufgefangen.
Urin ist im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnt ein schnellwirkender Flüssigdünger!
Und Fäkalien, die gemischt mit Holzkohle und Gesteinsmehl fermentiert werden, ergeben einen hochwertigen Festdünger!

Holzkohle und Gesteinsmehle können durch ihre poröse Struktur große Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern und bieten gleichzeitig einen großflächigen Lebensraum für die Mikroorganismen, denen die organischen Substanzen als Nahrung dienen.
So wird der Stoffkreislauf geschlossen – und Humus aufgebaut!