Seit Mai liefert unser genossenschaftlicher Betrieb in Gransee nach dem Prinzip solidarischer Landwirtschaft regelmäßig frisches Obst und Gemüse aus. Jetzt ist sogar ein Film entstanden, der einen Einblick in unseren Hof, unsere Arbeit und unsere Haltung insbesondere in Hinblick auf den Boden gibt:
Kategorie-Archiv:Gemüse
Projekt „GranDeliSee“
Ich gehöre zu einer Initiative von Menschen aus dem Berliner/Potsdamer Raum, die sich aktuell dafür einsetzen, in Gransee Ackerland zu erwerben, um dort einen Hof für gesundes, nachhaltiges Leben aufzubauen.
Nach den Maßstäben agroforstlicher, regenerativer Landbewirtschaftung sollen dort vielfältige Obstbäume gedeihen, hochwertige Gemüsesorten sprießen, Tiere artgerecht leben, der Boden gesunden und Menschen sich begegnen, ihre natürliche Wesensart entdecken und mit Mutter Erde zusammenarbeiten.
Wer sich von dieser Vision angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen, sich an ihrer Realisierung zu beteiligen!
Detailliertere Informationen sind zu finden unter → www.grandelisee.de ←
Ein absolut empfehlenswerter Film zum Thema „regenerative Landwirtschaft“ ist übrigens Unsere große kleine Farm.
Gärtnern im Quadrat
Heute habe ich ein Quadratbeet – nach Mel Bartholomew – angelegt:
Fichtenspitzen & Fichtensamen
Fichten sind nützlicher als man meinen könnte. Sie liefern nicht nur Holz, bieten nicht nur Sonnen-, Wind-, Regen- und Sichtschutz, produzieren nicht nur gesundheitsfördernde Substanzen. Sie geben uns sogar Nahrung!
Heute habe ich zum ersten Mal Fichtenspitzen gesammelt und sie mit Kokosfett, Salz und Honig im Wok gedünstet. Toll!!
Und die Samen, die beim Trocknen aus den Zapfen fallen, sind eine hervorragende Zugabe zum Müsli!
Gilden anlegen
Eine Streuobstwiese anzulegen, bei der Obstbäume verstreut auf einer Wiese stehen, macht vor allem in Verbindung mit Viehhaltung Sinn. In einem Waldgarten bietet es sich hingegen an, vielfältigere Pflanzengemeinschaften (sogenannte Gilden) zu schaffen, bei denen die Bäume in Gemeinschaft mit anderen, nützlichen Pflanzen leben.
Gestalterisch kann man das sehr gut durch Kreisbeete umsetzen, die man um die jungen Gehölze anlegt. Von innen nach außen entstehen dabei drei Ringe:
- der Mulchring (Breite: 1m)
Die Fläche direkt um den Stamm herum wird mit Pflanzenmulch (Rinde, Stroh, Laub), Steinen oder Lebendmulch abgedeckt. - der Staudenring (Breite: 1m)
Hier werden Bodenverbesserer (Gründünger, Tiefwurzler), Aromapflanzen, Ablenkpflanzen oder essbare Stauden eingebracht. - der Ergänzungsring (Breite: 1m)
Hier können Wege verlaufen, Kulturbeete angelegt (vorrangig nach Süden) oder Kleinsträucher (vorrangig nach Norden) eingebracht werden.
Essbare Wasserpflanzen
Heute habe ich begonnen, den Gartenteich mit essbaren Pflanzen auszustatten. Hier habe ich eine Liste mit möglichen Kandidaten zusammengestellt:
Tiefwasserzone (Seerosenzone, Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen), 70-120 cm
- Zweiährige Wasserähre (Aponogeton distachyos) – Knollen, Triebe, Blüten
- Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba) – Pflanze
- Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) – Wurzeln
- Quirliges Tausendblatt (Myriophyllum verticillatum) – Blätter
- Amerikanische Lotosblume (Nelumbo lutea) – Wurzel, Blätter, Blüten, Samen
- Indische Lotosblume (Nelumbo nucifera) – Wurzel, Blätter, Blüten, Samen
- Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia) – Blätter, Samen
- Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans) – Wurzel
- Kamm-Laichkraut (Stuckenia pectinata) – Knollen, Blätter
- Gewöhnliche Wassernuss (Trapa natans) – Samen
Flachwasserzone (Röhricht- oder Schilfgürtelzone), 10-40 cm Wassertiefe
- Schwanenblume (Butomus umbellatus) – Knollen, Samen
- Wasserkastanie (Eleocharis dulcis) – Knollen
- Flutender Schwaden (Glyceria fluitans) – Samen (süß)
- Gewöhnlicher Tannenwedel (Hippuris vulgaris) – Blätter
- Wasserminze (Mentha aquatica) – Blätter
- Schilfrohr (Phragmites australis) – Wurzeln, Triebe, Samen
- Herzblättriges Hechtkraut (Pontederia cordata) – Blätter, Samen
- Gewöhnliches Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) – Blätter, Knollen
- Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum) – Knollen
- Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia) – Wurzel, Triebe, Blüten, Samen
- Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) – Wurzel, Triebe, Blüten, Samen
Sumpfzone, 0-10 cm Wassertiefe
- Kriechender Sellerie (Apium repens) – Blätter
- Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis) – Blätter, Samen, Wurzeln
- Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium) – Blätter
- Hohes Zypergras (Cyperus longus) – Knollen (Gewürz)
- Molchschwanz (Houttuynia cordata) – Blätter, Wurzel
- Wasserspinat (Ipomoea aquatica) – Blätter, Jungtriebe
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale) – Blätter, Samen
- Wasserpfeffer (Persicaria hydropiper) – Blätter, Samen
- Gewöhnliche Sumpfkresse (Rorippa palustris) – Blätter
- Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum) – Blätter, Samen
- Gewöhnliche Teichbinse (Schoenoplectus lacustris) – Wurzel, Triebe, Samen
- Bachbunge (Veronica beccabunga) – Blätter
Experiment Kartoffelfeld
Heute habe ich ein neues Kartoffelfeld angelegt. Doch anstatt die Wiesenfläche umzugraben, habe ich sie mit Pappe ausgelegt und die Kartoffeln einfach darauf gelegt:
Anschließend habe ich sie mit einer dicken Schicht Stroh abgedeckt (sie dürfen kein Sonnenlicht bekommen!) und darüber etwas Erde aufgetragen.
Ergebnis: Die Kartoffeln wachsen mit Pappe und Stroh ebenso gut wie die Kartoffeln auf dem umgegrabenen Vergleichsfeld dahinter!
Hochbeet
Mit Hilfe einer defekten Wassertonne lässt sich schnell ein kleines Hochbeet errichten! Hier folgt eine kurze Anleitung.
Zunächst habe ich den Boden aus der Tonne herausgesägt und ein kleines Loch ausgegraben, so dass die Tonne stabil darin stehen kann:
Den Untergrund habe ich dabei mit einem Gitter ausgelegt, damit keine Mäuse von unten in das Beet eindringen können:
Anschließend habe ich die Tonne schichtweise mit den folgenen Materialien befüllt:
Jetzt können die Tomaten darin gedeihen:
Yacon – ein köstliches Knollengemüse
Heute habe ich den Yacón (Smallanthus sonchifolius) für mich entdeckt, eine wunderbare Gemüsepflanze aus den Anden! – Die Wurzelknollen können direkt roh gegessen werden und schmecken lecker saftig-süßlich.
Erste Pflanzung
Heute habe ich das erste essbare Kraut in den Garten gepflanzt: den Wunder-Lauch (Allium paradoxum). Ursprünglich vom Kaukasus stammend, ist diese Lauchart Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Berliner Botanischen Garten (heute Kleistpark) ausgebüchst und hat sich in der Havelregion stark ausgebreitet. Darum wird sie auch „Berliner Bärlauch“ genannt – und kann genauso verwendet werden.