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Mulchen mit Pappe

Der Gartenbereich unter der alten Ulme wurde bislang vollkommen von Brennnesseln und Gräsern eingenommen. Da ich ihn ein wenig kultivieren möchte, aber weder Lust habe, das ganze Grünzeug auszugraben, noch gewillt bin, die natürliche Schichtung der Mikroorganismen im Boden zu zerstören, wende ich eine energiesparende und bodenschonende Methode von Sepp Holzer an: Pappkartons auf dem Boden auslegen und sie mit etwas Rindenmulch oder Erde bedecken.

Fertig. Den Rest erledigen die Bodenorganismen.

Zwei Jahre später werden die Pappe und die abgedeckten Pflanzen vollkommen verrottet und zu Humus geworden sein.

Und drei Jahre später wird sich hier zu meiner großen Überraschung ein Erdbeerfeld erstrecken – angelegt von fleißigen Gartenschnecken!

Sammlung wächst III

Wie ihr euch vorstellen könnt, ist mein Garten mittlerweile wieder um ein paar Kostbarkeiten reicher geworden. Kennt ihr beispielsweise den Sassafrasbaum, den Rosinenbaum oder die Orangenblume?

Mein Arboretum umfasst nun 86 verschiedene Gehölzarten. Davon besitzen 65 essbare Früchte (das sind rund 75%).

Sassafras albidum, auch Fenchelholzbaum genannt

Mähen mit der Sense

Die naturfreundlichste und sportlichste Variante, eine Wiese zu mähen, ist wohl die Sensenmahd. – Wenn das Sensenblatt morgens bei Vogelgesang und Bienensummen rauschend durch das hohe Gras gleitet, hat das sogar etwas sehr Zufriedenstellendes!

bei der Arbeit

Das Mähgut lasse ich anschließend ein paar Tage trocknen und verwende es dann als Mulchmaterial.

nach der Arbeit

Ich benutze übrigens die Schröckenfux Rasierschnittsense.
Auf dieser Website gibt es eine gute Auswahl an Sensen für jeden Bedarf: https://www.dictum.com/de/sensen-bdf
Als gute, praxisnahe Lektüre zum Thema kann ich „Einfach mähen mit der Sense“ von Bernhard Lehnert empfehlen.

Dachbegrünung

Jetzt ist auch das Schuppendach begrünt!
Zunächst habe ich über die alte Dachpappe eine Schicht Geovlies ausgelegt:

Auf diese weiche Unterlage habe ich anschließend die Dachfolie ausgebreitet:

Zuletzt habe ich die Dachfläche mit Brettern eingefasst und mit einem Sand-Erde-Gemisch bedeckt:

Jetzt darf die Asienfetthenne (Phedimus spurius) dort einen grünen Teppich ausrollen.

7 Jahre später

Sammlung wächst

Neben allerlei Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten habe ich auch dieses Jahr im Garten wieder 19 Gehölzpflanzungen vorgenommen: Von geläufigen Arten wie Feige, Kiwi, Quitte, Maulbeere, Aprikose, Bocksdorn und Süßer Eberesche bis eher unbekannten Arten wie Persimone, Pimpernuss, Filz-Kirsche, Nashi-Birne, Jostabeere, Weinbeere und Rebhuhnbeere.

Um die Übersicht zu behalten, habe ich eine Artenliste über unseren Gehölzbestand angelegt, die ich regelmäßig aktualisiere.

Filz-Kirsche (Prunus tomentosa) in Blüte

Geburtsbaum

Unser zweiter Sohn ist vor zwei Tagen geboren – nach dem keltischen Baumhoroskop im Zeichen der Zeder. Darum habe ich heute feierlich seinen „Kumpel“, der ihn 9 Monate lang begleitet hat, begraben und über ihm eine Atlas-Zeder gepflanzt.

Mutterkuchen und Pflanzloch
frisch gepflanzte Zeder (Cedrus atlantica)

Die Feige

Aus einem Feigen-Steckling von den Sanssouci-Terrassen ist mittlerweile dieser kleine Strauch geworden, den ich heute in einen kleinen Krater vor die warme Südwand des Schuppens gesetzt habe:

Echte Feige (Ficus carica)

Den Krater habe ich mit Abdeckvlies ausgelegt, damit sich das Gras darunter in gute Gartenerde verwandelt.

… Und einige Jahre später wird der Strauch uns viele, leckere Früchte schenken:

Humusaufbau durch Trockentrenntoilette

Einen Waldgarten (also eine Mischkultur) anzulegen ist eine gute Methode zur Steigerung der Bodengesundheit: Da jede Pflanzenart für ihre eigene Bakterienflora sorgt, fördert die Artenvielfalt über dem Boden gleichzeitig die Artenvielfalt im Boden.
Das mikrobielle Bodenleben zu hegen sollte immer die Prämisse eines permakulturellen (also auf Dauerhaftigkeit angelegten) Gartens sein. Dazu kann man auch beitragen, indem man aufs Klo geht.
Natürlich nicht dadurch, dass man seine wertvollen Ausscheidungen mit Hilfe von Trinkwasser durch Rohrleitungen fortspült, sondern dadurch, dass man dem Boden zurückgibt, was man ihm zuvor entnommen hat. Das geht am besten mit einer Trockentrenntoilette – wie dieser.

Unser Sohn inspiziert das neue Toilettensystem.

Wie der Name verrät, werden hierbei die flüssigen und festen Erzeugnisse voneinander getrennt aufgefangen.
Urin ist im Verhältnis von 1:10 mit Wasser verdünnt ein schnellwirkender Flüssigdünger!
Und Fäkalien, die gemischt mit Holzkohle und Gesteinsmehl fermentiert werden, ergeben einen hochwertigen Festdünger!

Holzkohle und Gesteinsmehle können durch ihre poröse Struktur große Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern und bieten gleichzeitig einen großflächigen Lebensraum für die Mikroorganismen, denen die organischen Substanzen als Nahrung dienen.
So wird der Stoffkreislauf geschlossen – und Humus aufgebaut!

Bäume pflanzen!

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist heute.“ Da ich diesen Spruch vor 20 Jahren leider noch nicht kannte, habe ich im zurückliegenden Jahr ein wenig aufgearbeitet und 24 Gehölze in unseren Garten gesetzt!

Dazu gehören eine Felsenbirne, eine Mispel, ein Speierling, eine Apfelbeere, eine Schafsbeere, eine Königsnuss, eine Kornelkirsche, ein Asiatischer Blüten-Hartriegel, ein Blaugurkenstrauch und ein Amerikanischer Amberbaum.